Diese Gegend im Prenzlauer Berg versprüht ein Hauch Montmartre. In den pfirsich- und gelb-sanierten Arbeiterpalästen wohnten früher Antiquare, Schreiner oder Betreiber von Eisenwarenläden. Hier in diesem Viertel befindet sich das berühmteste Gotteshaus Ostdeutschlands: Die Gethsemane-Kirche. Im Oktober 1989 spielte sich hier Weltgeschichte ab: Im Vorfeld des 40. Jahrestages der DDR und danach versammelten sich hier die Regine-Gegner. Diese Kirche war das „Dach der Opposition“, ihr einziger Schutzraum unter dem Honecker-Staat. Die Gethsemane-Kirche wurde zum Symbol des gewaltlosen Widerstandes. Freiheit hat hier einen besonderen Klang. Die Gethsemane-Kirche wurde in den vergangen 25 Jahren durch den Zuzug von jungen Leuten wiederbelebt. Ein weiteres „Wunder von Berlin.“
Was es zu hören gibt: Zeitzeugen sprechen über ihre Erinnerung an den 7.10.1989, als der friedliche Ausgang der Revolution in der DDR auf Messers Scheide stand; den Prenzlauer Berg der 80er, als die Häuser immer mehr zerfielen und sich erste Opposition und Boheme bildete; die Zeit, als die Gethsemane-Kirche Schutzraum wurde für Andersartige; die Zeit, als die Gethsemane-Kirche nach dem Mauerfall wieder leer wurde und die Bedeutung von Freiheit heute