Tourführung

Durch Berlin führt die Schweizer Journalistin und Fotografin Vera Rüttimann. Während dieser Stadtführung stehe ich als Türöffnerin, Moderatorin und Zeitzeugin bereit.

Ich fuhr 1990 zum ersten gesamtdeutschen Katholikentag nach Berlin – und blieb hängen. Ich gehöre der ersten Generation der Neu-Berliner an, die nach dem Fall der Mauer aus anderen Ländern in die Stadt kam. Ich erlebte seitdem die wohl spannendsten 25 Jahre in dieser Stadt. Meine Erfahrungen als Fotografin und Journalistin mit den Schwerpunkten Religion, Gesellschaft und Zeitgeschichte fließen in diese Stadtführung hinein. Sie lebt durch meinen persönlichen Blick und meine ungewöhnlichen Erlebnisse. Orte wie die „Jesuiten-WG“ in Kreuzberg, die Zionskirche und der Szenetreffpunkt „Haus Schwarzenberg“ in Berlin-Mitte haben mein Berliner Leben geprägt.

Der Teilnehmer dieser Tour taucht mit der Stadtführerin auch ein an Orte, wo sich die Kreativ-Szene in Galerien, Hinterhöfen und Lofts austobt. Sie/Ich zeigt verblühte Orte, die den Mythos dieser Stadt begründeten und Orte, die auf verheißungsvolles Neues hinweisen.

Die Tour wird ergänzt mit den Erzählungen von Menschen, die ihre kirchliche Sozialisation noch in der DDR erhalten haben. Die an der Mauer gelitten haben und dennoch hoffnungsvoll geblieben sind. Sie berichten, wie sie nach 1989 ihre leer gewordenen Kirchenräume mit neuen Ideen gefüllt haben. Die Zuhörer erfahren auch Absurdes, Lustiges und allzu Menschliches aus ihrem Alltag.

Zudem erzählen Neu-Berliner, darunter auch die Reiseleiterin, wie sie in dieser Millionenstadt ihre eigenen Oasen zum Auftanken in teils ungewöhnlichen Räumen gefunden haben.